Glauben-Wissen-Kirche - Freiheit, Würde, Wahrhaftigkeit, Macht, Angst, Würde, Aufgabe...



Glauben-Wissen-Kirche

Freiheit und Würde in der Kirche


Wahrhaftigkeit


Information ist die Grundlage dafür, mitreden und mitentscheiden zu können. Das aber ist in der Kirche offenbar selten erwünscht, und so werden Informationen über Planungen äußerst vorsichtig weitergegeben, meistens erst nach unveränderlichen Entscheidungen. Wissen um Planung und Zusammenhänge ist Macht, und die soll ja bei der Kirche oder im Einzelfall beim jeweiligen Funktionsträger bleiben (vgl. MACHT, 3. Absatz).

Wissen in Glaubensfragen ist die Grundlage, in Würde und Freiheit für sich selbst zwischen richtig und falsch unterscheiden zu können. Leider wird sogar das Glaubenswissen in der Kirche sehr sparsam weitergegeben. Grund dafür könnte die Angst davor sein, etwas genauer erklären zu müssen, und dazu reicht es bei den meisten Theologen und Theologinnen nicht, da sie doch schon in der Ausbildung nur mit bewusst begrenztem Wissen in Berührung gebracht werden. So wird z. B. im katholischen Theologiestudium vor der Lektüre von Karl Rahner eher gewarnt, während dieser wohl größte Theologe des vergangenen Jahrhunderts - ein Katholik! - in der evangelischen Kirche wichtiger Bestandteil des Theologiestudiums ist. Und in der Ausbildung beider großer christlicher Konfessionen wird den Kirchenlehrern, Mystikern und Heiligen wenig Beachtung geschenkt. Welchen Grund gibt es dafür? Ganz einfach: Diese in der Kirche sogar hoch verehrten Personen machen Aussagen über Zusammenhänge, zu denen die meisten Theologen nicht viel sagen können. Wenn diese nun auf Schriften von Kirchenlehrern, Mystikern oder Heiligen hinweisen, geben sie Macht aus der Hand und verweisen quasi auf die, welche tieferen Einblick in die großen Zusammenhänge der Schöpfung haben. Es würde die Theologen jedoch auszeichnen, und sie würden ihrer Verantwortung nachkommen, wenn sie doch den Mut dazu hätten; aber die Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit oder oft noch mehr vor Spott macht diese wertvollen Schriften für die meisten Menschen schwerer zugänglich.

Zeitgemäße Glaubensverkündigung müsste sich der Wirklichkeit der unsichtbaren Dinge stellen.

Auskunft - Warum bekommen wir zu so vielen Fragen keine oder unvollständige Auskunft? Fragen nach Glaubensinhalten werden von Theologen oft formelhaft beantwortet: Fehlt die eigene Überzeugung dahinter? Haben viele Theologen selbst keinen lebendigen Glauben mehr? - Fragen nach Strukturen im kirchlichen Leben oder nach Entscheidungen werden oft ausweichend beantwortet, so als gingen diese inneren Angelegenheiten den "einfachen Gläubigen" nichts an. Wie offen sind Entscheidungsfindungen innerhalb der Kirche? Wie geht Kirche mit Macht um? Wer übt die Macht in den Kirchen aus?

Wahrhaftigkeit bedeutet Umgang mit der Wirklichkeit. Unwahrheit und Lüge sind nur in unserer Erdenwelt möglich; hier bleiben nämlich die unsichtbaren Gedanken verborgen. Wie oft wird die Wahrheit gebeugt, entstellt, um bestehende Strukturen zu schützen, auch in der Kirche! Nicht nur weltliche Politiker, sondern auch Kirchenpolitiker legen die Wirklichkeit manchmal sehr frei aus, nehmen es also mit der Wahrheit nicht so genau. In der Kirche aber wird Glauben entsprechend der Glaubwürdigkeit der Mitarbeiter angenommen. Bestärken wir uns alle gegenseitig zum richtigen Umgang mit der Wirklichkeit, zur Wahrhaftigkeit!

Zugegeben: Ausnahmsweise kann es richtig sein, dass Missstände verborgen bleiben, damit unkritische Menschen mit dem Wissen um Missstände nicht gleichzeitig andere Werte in Frage stellen.






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